Workshop „Grundwasser – der verborgene Lebensraum“ ein toller Erfolg

Neuenburg am Rhein. Das Citizen-Science-Projekt „Grundwasser – Der verborgene Lebensraum“, das Bürgerinnen und Bürgern, aber auch Interessierten aus der Region, eine gute Gelegenheit bietet, die Landesgartenschau 2022 Neuenburg am Rhein aktiv mitzugestalten, gewinnt an Fahrt. Am Samstag, dem 13. April hatte die Landesgartenschau Neuenburg 2022 GmbH als Veranstalter zu einem Workshop geladen, der interessierten Ehrenamtlichen relevante Kenntnisse vermitteln sollte, um eigenständige grundwasserökologische Untersuchungen durchzuführen. Die Ergebnisse dieser Arbeiten fließen in das wissenschaftliche Projekt „Grundwasser – Der verborgene Lebensraum“, ein, das die Biodiversität im Grundwasser in der Region Südbaden erfassen, kartieren und weitere wissenschaftliche Erkenntnisse über den noch verborgenen Lebensraum gewinnen soll.
Von der professionellen Hydrologin über den Bauzeichner bis zum aktiven Rentner reichte das Spektrum der elf hochmotivierten Teilnehmenden des Workshops, die sich um 10 Uhr im Bildungshaus Bonifacius Amerbach in Neuenburg am Rhein eingefunden hatten. Auch zwei Mitarbeitende vom „Maison de la nature du vieux canal à Hirtzfelden“ im Elsass, die das Projekt nach Frankreich tragen möchten, waren darunter. Durch das straffe und vielseitige, aber auch sehr kurzweilige Programm führten Dr. Cornelia Spengler und ihr Kollege Andreas Hofer vom Institut für Grundwasser Ökologie GmbH (IGÖ) an der Universität in Landau.
Der theoretischen Einführung in das Thema und in die für eine Probeentnahme notwendigen Hilfsmittel, die an einer Angel bis in das Grundwasser hinabgelassen werden, stand vor der Mittagspause dann die praktische Umsetzung des Gelernten an einer Messstelle in der Nähe des Wuhrlochparks in Neuenburg am Rhein gegenüber. Hier konnten die Teilnehmer bei ungemütlichen Temperaturen erleben, was es heißt, bei Wind und Wetter im Dienste der Wissenschaft unterwegs zu sein. Nach der Mittagspause ging es – wieder aufgewärmt – darum, einen Blick auf das entnommene Material durch die von den Wissenschaftlern mitgebrachten Stereomikroskope zu werfen und dabei die Tiere des verborgenen Lebensraums Grundwasser zu entdecken und zu bestaunen. Nach einer Präsentation der zu erwartenden Lebewesen und Sedimente, machten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer daran, die Grundwassertiere eigenständig zu bestimmen und ihre Befunde in der gesamten Gruppe angeregt zu diskutieren. In einem abschließenden Quiz mit verschiedenen Tierproben zeigte sich, dass Referenten wie Teilnehmende gute Arbeit geleistet haben, da nahezu jede Probe richtig bestimmt werden konnte.
Das Projekt
Das Grundwasser ist Lebensraum einer bisher kaum erforschten Vielzahl an Kleinstlebewesen wie winzigen Krebsen, Milben oder Würmern. Diese Tierwelt spielt eine wichtige Rolle dabei, das Grundwasser sauber zu halten und unsere Wasserversorgung auch zukünftig sicherzustellen. In der Region Südbaden ist die Biodiversität im Grundwasser besonders hoch, aber bislang wenig erforscht. Hier möchte das Projekt im Rahmen einer Kooperation von Landesgartenschau 2022 Neuenburg am Rhein GmbH, den Universitäten Landau und Freiburg i. Br. sowie dem Institut für Grundwasser Ökologie GmbH (IGÖ) gemeinsam mit Ehrenamtlichen eine Lücke schließen. Ziel ist es, etwa 200 bis 300 Grundwassermessstellen zu beproben und zu analysieren. Das Projekt ist einzigartig und vereint Forschung, Naturschutz und Praxis und wird aus dem Innovationsfonds Klima- und Wasserschutz der Badenova mit 150.000 EUR unterstützt.
Die Ergebnisse sollen voraussichtlich in einer Ausstellung auf der Landesgartenschau 2022 in Neuenburg am Rhein präsentiert werden – Anträge zur Finanzierung sind in Vorbereitung.
Wie geht es weiter?
Alle am Workshop Beteiligten zeigten großes Interesse, sich in das Citizen-Science-Projekt auch weiterhin einzubringen und die Landesgartenschau Neuenburg am Rhein 2022 damit aktiv zu unterstützen – ein riesiger Erfolg. Um das Projekt in die Tat umzusetzen, ist nun eine organisatorische Basis zu schaffen, d.h. konkret einen Raum mit Waschbecken oder eine Ausleihstation in Neuenburg am Rhein zu finden, so dass die Ehrenamtlichen an die benötigten Arbeitsmaterialien zur Probeentnahme und die Stereomikroskope zur Auswertung kommen können. Die Projektteilnehmer werden selbstverständlich weiterhin von Dr. Cornelia Spengler betreut und können sich mit Fragen jederzeit am besten per Mail an sie wenden. Weitere Zusammenkünfte und Workshops – auch für zukünftige Interessierte – folgen.
Informationen
Interessierte, die sich an diesem Forschungsprojekt beteiligen möchten, wenden sich bitte an: Dr. Cornelia Spengler unter Tel.: 063 41 28 03 11 56 oder spengler@uni-landau.de.
Kontakt
Andrea Leisinger
Geschäftsführung
Landesgartenschau 2022 Neuenburg am Rhein
Tel. +49 (0) 76 31 – 933 94 0
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