Barbara Schnetzler

Kunst, Kultur & Unterhaltung

 

Barbara Schnetzler, Basel / Schweiz und Mulhouse / Frankreich
Belchendreieck

3 Berge, 3 Felsen, 3 Länder
Vogesengranit, Schwarzwaldgranit, Jurakalk, 2022

Drei Felsen von drei Bergen treffen hier am Rhein aufeinander, an einem Ort, wo die beiden Fronten von Frankreich und Deutschland vor nicht allzu langer Zeit aufeinandergestoßen sind. Wie Menhire aus einer alten Zeit stehen sie sich gegenüber und bilden einen Raum.

„Die drei Belchen-Berge – Ballon d’Alsace, der Schwarzwälder Belchen und die Belchenfluh im Jura – umschließen mit ihren markanten Erhebungen die Region „Dreiländereck“ und geben ihr Charakter und Orientierung. Laut Forschungen sollen die drei Belchen bereits von den Kelten genutzt worden sein – möglicherweise als Kalender-Markierungspunkte. Das Wort Belchen geht auf das keltische bel oder behl zurück und heißt Sonne; che bedeutet großer Stein; ne Himmel. Also etwa: Großer Himmels-Stein. Verbinden wir diese drei höchsten Gebirgspunkte mit einer Linie, so erhalten wir ein Dreieck mit erstaunlichen Proportionen. Die beiden Katheten Belchenfluh / Schwarzwälder Belchen und Schwarzwälder Belchen / Ballon d’Alsace stehen zur Hypotenuse Ballon d‘Alsace / Belchenfluh im Verhältnis 3:4:5 (Dreieck von Thales).
Diese Proportion liegt sämtlichen heiligen Bauwerken als Gestaltungsduktus zu Grunde, so z. B. der Chephrenpyramide, dem Parthenontempel oder der Kathedrale von Chartres. In diesem Verhältnis steckt auch der Goldene Schnitt, der u. a. der menschlichen Gestalt zu Grunde liegt, und wird auch deshalb „Heiliges Dreieck“ genannt. Neuenburg und das Gelände der Landesgartenschau fallen direkt in dieses Dreieck.“ (Barbara Schnetzler)
Das Proportionsverhältnis 3:4:5 der Belchen zueinander nimmt die Künstlerin in ihrer Skulptur auf und inszeniert es mit den lokalen Felsen hier für diesen Ort. Die monumentalen Findlinge sollen als Ausdruck der kulturellen Vielfalt in der Region, als Versöhnungsmoment der bewegten Vergangenheit der Länder und als ein Statement für eine sich auf verschiedenen Ebenen bereichernde gemeinsame Zukunft gesetzt werden.

Vita

Barbara Schnetzler, geb. 1979 in Basel, lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Basel und Mulhouse.

1999 Aufnahme in den Vorkurs Schule für Gestaltung (SfG), Basel. 2002 bis 2006 Ausbildung zur Bildhauerin an der Bildhauerschule Müllheim (eidg. Diplom in St. Gallen). Mitglied von Visarte Schweiz und Motoco (trinationales Künstlerkollektiv, Mulhouse). Sie ist in diversen Galerien und Sammlungen in der Schweiz, Österreich und Deutschland vertreten, u. a. in der Sammlung Würth, Künzelsau. Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland.

 

Schenkung der Felsen durch die Steinbetriebe:

Vogesengranit: Petitjean, La Bresse FR

Kalkfelsen: Thomman AG, Liesberg CH

Schwarzwaldgranit: Firma Dörflinger, Malsburg – Marzell DE